Die Arkeburger Sodentorfspezialisten
Am Rande des Goldenstedter Moors befindet sich im Ortsteil Arkeburg das Unternehmen der Böske Substrat und Torfwerk GmbH & Co. KG. Neben dem eigentlichen Betriebsgelände mit einer der modernsten Mischanlagen Europas sowie den eigenen Produktionshallen und Werkstätten gehört eine Fläche von rund 1.000 ha zum Substratwerk. Auf einem Schienennetz von über 70 km Länge sorgen neun Lokomotiven und 120 Loren für den notwendigen Nachschub in der Produktion. An zahlreiche nationale und internationale Kunden werden Topf- und Containersubstrate verkauft, die als sehr strukturstabil bekannt und geschätzt sind.
Das jetzige Unternehmen ist vor über 85 Jahren entstanden. Hiltrud Böske-Haverbeck und ihr Mann Heinrich Haverbeck blicken auf drei Generationen Torfwirtschaft im Goldenstedter Moor zurück. Johann Böske, der Großvater der jetzigen Geschäftsführerin Hiltrud Böske-Haverbeck, gründete 1929 in der Nähe des jetzigen Standorts ein Torfwerk, in dem von bis zu 120 Mitarbeitern der Sodentorf in Jutesäcke vernäht und im Inland und nach Übersee verkauft wurde. Aufgrund eines Brands auf dem Betriebsgelände siedelte das Torfwerk zum jetzigen Standort um.
1950:
Nachdem in den 1950er Jahren besonders Torf in Draht- und Lattenverschnürung verkauft wurde und in den 1980er Jahren in Deutschland, Italien und Saudi-Arabien Ballen der hauseigenen Marke Elite-Torf vermarktet wurden, begann mit dem Beitritt des Unternehmens zum Gesellschafterverbund Floragard im Jahr 1989 die Produktion von TKS-Produkten. Durch die stetige Erweiterung des Werks und die Anschaffung der computergesteuerten Mischanlage wurde das Unternehmen zum Spezialisten für torfhaltige, torfreduzierte und sogar torffreie Substrate. Diese Erfolgsgeschichte basiert im Wesentlichen auf drei tragenden Stützpfeilern. Zunächst lebt das Substratwerk seit Beginn seiner Gründung von seinen innovativen Ideen, um den Anforderungen in der Produktion und des Markts gerecht zu werden.
Seit der Unternehmensgründung plant man die Produktionsmaschinen selbst und setzt diese Pläne auch vielfach selbst um – so auch noch heute durch Heinrich Haverbeck.
Der zweite wichtige Stützpfeiler waren und sind die motivierten Mitarbeiter des Unternehmens. Als Familienbetrieb war man sich stets der Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern und deren großer Wert für das Unternehmen bewusst. „Es war uns immer wichtig, ein guter, zuverlässiger Arbeitgeber mit konstantem Mitarbeiterstamm zu sein“ erläutert Hiltrud Böske-Haverbeck die Firmenphilosophie – mit dem zufriedenstellenden Ergebnis, dass die Mitarbeiter im Durchschnitt seit 25 Jahren im Werk beschäftigt und durch ihre langjährige Erfahrung flexibel im Unternehmen einsetzbar sind. Auch die Saisonarbeiter kommen gern Jahr für Jahr nach Goldenstedt zurück. Diese Firmenphilosophie führte auch zu einer gelebten Integration der ausländischen Mitarbeiter, insbesondere der türkisch-stämmigen seinerzeitigen „Gastarbeiter“, wie das Beispiel Ahmet Bengi zeigt. Ahmet Bengi fing vor über 39 Jahren als Torfumsetzer an und wurde im Laufe der Jahre über verschiedene Positionen zum Mischmeister.